Slapp Happy
Sort Of/Acnalbasac Noom (Release: November 25th, 2016)
Left-wing intellectual film critic Uwe Nettelbeck, who had good connections to Polydor, had set up his own studio in rural Wümme, disrupting the mainstream with pioneering sounds by the likes of Faust, inventively engineered by the boffin's boffin Kurt Graupner. By the time Anthony Moore, one of Nettelbeck's charges, approached his third album in 1972, Polydor's accountancy department was fast losing patience with all that experimentalism. So Nettelbeck suggested to Moore that he might write some straight songs (relatively speaking), which in turn prompted Moore to invite his old schoolfriend Peter Blegvad over to Hamburg to form the band Slapp Happy. Dagmar Krause, a young singer from Hamburg and Moore's girlfriend, joined them both on their trip to Wümme to record what was to become Sort of, using Faust as a backing band.
A second album emerged, eschewing even more clearly than the first the heavy rock idioms of the era for an anti-macho playfulness that presaged the sparseness of post punk and the dry jangle of early indie. Nonetheless, Polydor pulled the plug, and Uwe Nettelbeck signed Faust and Slapp Happy over to Richard Branson's nascent Virgin imprint. At the Manor they would re- record their second album with UK musicians, bells and whistles for a 1974 release as Slapp Happy, burying the original version in the vaults not to reemerge until 1980 as Acnalbasac Noom. Asked which version they prefer today, the band does not take long to choose: “For the more direct approach it would have to be Acnalbasac Noom. It had a naïve spontaneity to it. Naïve in the nicest sense of the nicest sense of the word.”
Sort of/Acnalbasac Noom
(VÖ: 25. November 2016)
Im Jahr 1969 trat die große Polydor mit einem ungewöhnlichen Anliegen an den links-intellektuellen Filmkritiker Uwe Nettelbeck heran: Ob er sich vorstellen könne, eine deutsche Rockband zusammenzustellen? Nettelbeck fackelte nicht lange. Er erbat sich einen großzügigen Vorschuss und richtete in einer alten Schule im beschaulichen Wümme in Niedersachsen ein Tonstudio ein. Von hier aus
wollte er als Produzent avantgardistischer Sounds dem Mainstream das Fürchten lehren, und das nicht nur mit der von ihm selbst gegründeten Band Faust, sondern auch mit anderen Künstlern wie Anthony Moore oder Tony Conrad. Als schöpferischer Arrangeur war der genialische Meistermixer Kurt Graupner
mit von der Partie.
Polydor trug das Konzept eine ganze Zeitlang mit, bis dann Anthony Moore im Jahr 1972 sein drittes Album in Angriff nehmen wollte. Die Geduld der Polydor-Buchhaltung mit diesem experimentellen Abenteuer neigte sich rapide ihrem Ende entgegen. Als Reaktion schlug Nettelbeck Moore vor, ein paar eingängigere Songs zu schreiben (alles eine Frage der Perspektive), woraufhin Moore seinen alten Schulfreund Peter Blegvad nach Hamburg einlud und mit ihm zusammen die Band Slapp Happy gründete. Zusammen mit der jungen Hamburger Sängerin Dagmar Krause, damals Moores Freundin, nahmen sie in Wümme das Album 'Sort of' auf, unterstützt von Faust als Begleitband.
Danach folgte ein zweites Album, das noch explizierter als das erste die machohaften Hardrock-Idiome jener Zeit konterkarierte und eine spielerisch-leichte Atmosphäre verströmte, die sich als Vorbote der Kargheit des Post-Punk und der Schmucklosigkeit früher Indie-Tage verstehen lässt.
Trotzdem drehte Polydor den Geldhahn zu, und Uwe Nettelbeck ging mit Faust und Slapp Happy nach London zu Richard Bransons neu gegründetem Virgin-Label. In den Manor Studios nahmen sie ihr zweites Album noch einmal auf, dieses Mal mit britischen Musikern und großem Orchester.
Es wurde 1974 unter dem Titel 'Slapp Happy' veröffentlicht. Die ursprüngliche Version verschwand irgendwo in einem Kellerregal, bis es 1980 als 'Acnalbasac Noom' das Licht der Öffentlichkeit erblickte.
Wenn man die Band heute fragt, welche Version ihr lieber ist, dann lässt die Antwort nicht lange auf sich warten:
„Acnalbasac Noom ist einfach direkter. Die Aufnahmen strahlen eine naive Spontaneität aus. Naiv im besten Sinn des Wortes.“